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Lesen und
Rechtschreibung
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Episode
30:
Speed Reading (2/2)
- Schneller lesen, mehr
verstehen
Neben einer Reihe marktschreierisch
angepriesener Wundermethodoen (z.B. das Photo-Reading nach Paul Scheele) gibt
es einige bewährte Speed Reading-Techniken, die
auch zunehmend wissenschaftlich erforscht werden.
Diese Techniken beruhen vor allem auf dem Ablegen von drei alten
Gewohnheiten:
1. Subvokalisieren (inneres
Mitsprechen)
2.
Regression (Zurückspringen im Text)
3. Zu enger Blickfocus (jedes Wort wird einzeln fixiert)
So sinnvoll und hilfreich diese Gewohnheiten beim Leseerwerb in der Kindheit
gewesen sein mögen, so hinderlich sind sie oft für den erwachsenen
Leser...
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Episode
29:
Speed Reading (1/2) - Macht
Schnell-Lesen glücklicher?
Obwohl der Fähigkeit des
schnellen Lesens mit großem Verständnis im Alltag eine
herausragende Bedeutung zukommt, wird diese Fähigkeit im Erwachsenenalter eher
selten weiterentwickelt.
Dabei könnte unser Gehirn in vielen Fällen schneller lesen, wenn wir z. B. nicht
jedes (noch so unbedeutende) Wort einzeln fixieren würden oder wenn wir unseren
Blick nicht andauernd auf bereits Gelesenes zurückspringen lassen würden
(Regression).
Kein Wunder, dass diese Unterforderung des Gehirns oft in
Langeweile mündet, unsere Gedanken abschweifen und wir angesichts der
miserablen Leseleistung frustriert
sind.
Schnelles
Lesen (bzw. Denken) scheint dagegen das Potenzial zu haben, uns
(zumindest kurzfristig) glücklicher zu
machen
(Pronin & Wegner,
2006).
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Episode
28:
Rechtschreibschwierigkeiten:
Späte Förderung (2/2)
Eine große Stärke unseres Gehirns ist die Fähigkeit, aus
vielen Einzelbeispielen allgemeine Regeln zu
generieren und diese auch anzuwenden.
Somit werden viele Rechtschreibmuster und
Rechtschreibregeln beim allgemeinen Schriftsprachgebrauch
quasi nebenbei mitgelernt.
Allerdings gelingt dieses unbewusst ablaufende (implizite) Lernen bei weitem nicht
immer. Daher setzen gute Trainingsprogramme (z.B. Das Marburger
Rechtschreibtraining von Dr. G. Schulte-Körne) auf
das bewusste (explizte) Einüben von
Rechtschreibregeln.
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Episode
27:
Rechtschreibschwierigkeiten: Späte Förderung
(1/2)
Häufig suchen Eltern von
Kindern mit massiven Rechtschreibschwierigekeiten erst dann nach zusätzlichen
Unterstützungsangeboten, wenn frühe Fördermaßnahmen (z.B. Förderung
der phonologischen Bewusstheit) nicht mehr ihre
volle Wirkung entfalten können.
Späte Förderbemühungen (ab ca. 4. Klasse) sind mit ungleich mehr
Aufwand verbunden. Sie basieren weniger auf der Einübung von
Buchstabe-Laut-Verknüpfungen, sondern auf dem Einüben von
Rechtschreibregeln, Rechtschreibmustern und
Rechtschreibstrategien.
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Episode
24:
Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten -
Prävention und frühe
Förderung
In einem Punkt
sind sich fast alle Forscher und Praktiker einig: Je früher gefördert
wird, desto besser! Wenn (drohende)
Lese-Rechtschreibschwierigkeiten frühzeitig erkannt und mit entsprechenden
Fördermaßnahmen "bekämpft" werden, sind Erfolgserlebnisse schon mit
relativ geringem Aufwand zu erreichen. Doch welche
Prävention bzw. Förderung macht Sinn? Welchen Behauptungen und
vollmündigen Versprechungen sollte man kritisch begegnen? Ist Legasthenie
wirklich ein Talentsignal, wie es z.B. Ronald D. Davis
behauptet?
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Episode
23:
Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten - Das Ursachenpuzzle
(2/2)
Auch wenn der
Einfluss der Gene nicht zu unterschätzen ist (ca. 50%), so gibt es doch eine
Reihe von Umwelteinflüssen, die im Verdacht stehen, das
Auftreten von L-R-Schwierigkeiten zu begünstigen.
Jene Faktoren genauer unter die Lupe zu nehmen, lohnt sich besonders, da wir auf
sie (im Gegensatz zur genetischen Anlage) verändernd einwirken können.
Im zweiten Teil des Ursachenpuzzles werden daher vor
allem Einflussfaktoren aus Elternhaus und
Schule besprochen:
-> Expertise des
Lehrers
-> Bildungsniveau der Eltern
-> Einkommen der Eltern
-> Bücher im
Haus ->
Fernsehkonsum des
Kindes
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Episode
22:
Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten - Das Ursachenpuzzle
(1/2)
Wie kommt es
überhaupt zu massiven Lese-/ Rechtschreibschwierigkeiten?
Die Liste der verdächtigten Faktoren ist ellenlang. Wie so häufig in der
Psychologie gibt es nicht die eine Ursache, sondern
ein ganzes Bedingungsgefüge (Multideterminismus). Im Fokus des
ersten Teils des Ursachenpuzzles stehen:
-> Der Einfluss der Gene
-> (vermeintliche) visuelle Wahrnehmungsstörungen
-> Defizite beim phonologischen Rekodieren -> Defizite in
der Benennungsgeschwindigkeit
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Episode
21:
Lese- und
Rechtschreibschwierigkeiten -
Warum wir den Legasthenie-Begriff abschaffen
sollten
Noch immer wird vielerorts die althergebrachte
Legasthenie-Diagnostik durchgeführt. Vereinfacht ausgedrückt
hat aufgrund dieser Testungen Legasthenie, wer Probleme beim
Lesen und/oder Rechtschreiben hat, aber gleichzeitig eine normale oder auch
überdurchschnittliche Intelligenz besitzt.
Die Leidtragenden sind häufig jene Schüler, die zwar Probleme mit dem
Lese-Rechtschreiberwerb haben, aber auch im Intelligenztest schlechter
abgeschnitten haben (allgemeine Lese-Rechtschreibschwäche).
Ihnen wird mancherorts eine (gleichwertige) Förderung
verwehrt. Dabei zeigen doch viele Untersuchungen, dass auch diese
Schüler gleichermaßen von Förderprogrammen profitieren
könnten!
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Episode
20:
Die Psychologie des Lesens
(2/2) - Die Bedeutung von
Vorwissen
Was passiert in unserem Kopf,
wenn wir lesen? Handelt es sich
beim Lesen wirklich nur um eine Entnahme von Bedeutungen
(bottom-up-Prozesse)?
Bei weitem nicht! Ob und wie wir Texte verarbeiten bzw. verstehen, hängt vor allem
von unseren erfahrungsabhängigen Wissensstrukturen
(kognitiven
Schemata) ab.
Je größer unser Vorwissen, desto
leichter fällt unserem Gehirn die Filterung und Interpretation von
Informationen (top-down- Prozesse).
Welche Schlüsse sollten wir daraus für die alltägliche
Lektüre ziehen?
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Episode
19:
Die Psychologie des Lesens
(1/2) - Der
Matthäus-Effekt
Deutschland gehört zu den 7
Ländern, deren Schüler seit PISA 2000 einen signifikanten (wenn
auch wirklich sehr geringen!) Zuwachs in der Lesekompetenz
ihrer Schüler zu verzeichnen haben.
Verbesserungen sind allerdings auch dringend
notwendig, schließlich ist Lesen die Kulturtechnik schlechthin, mit der wir uns
Wissen aneignen. Wissen bzw.
Vorwissen wiederum ist einer der wichtigsten Prädiktoren für den
Lernerfolg.
Somit spricht Vieles dafür, dass
sich die Leistungskluft zwischen starken und schwachen Lesern im Laufe des
Lebens eher noch vergrößert und es zu einem Matthäus-Effekt
kommen kann:
„Denn wer da hat, dem
wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird
auch genommen, was er hat.“ (Mt 25,
29LUT)
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