Speed-Reading (2/2):
Schneller lesen, mehr verstehen...
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Neben einer Reihe
marktschreierisch angepriesener Wundermethodoen (z.B. das Photo-Reading nach Paul
Scheele) gibt es einigebewährte Speed
Reading-Techniken, die auch
zunehmend wissenschaftlich erforscht werden. Diese Techniken beruhen vor allem auf dem
Ablegen von drei alten Gewohnheiten: 1. Subvokalisieren (inneres
Mitsprechen) Indem wir beim Lesen jedes Wort innerlich Mitsprechen
bzw. Mithören, verbrauchen wir zum einen Arbeitsgedächtniskapazität,
die dann nicht mehr für den Verstehensprozess zur Verfügung steht,
zum anderen begrenzen wir damit auch unsere Lesegeschwindigkeit auf unsere
Sprechgeschwindigkeit. Wenn Sie mal versuchen einen Text so schnell
wie möglich laut zu lesen, werden Sie feststellen, dass eine Lesegeschwindigkeit
von 300 Wörtern pro Minute schon extrem schwer zu bewältigen ist.
Ziel soll allerdings nicht das vollständige Verstummen der inneren Stimme sein,
sondern lediglich eine deutliche Reduzierung. Denn bei schwierigen Passagen oder
schwierigen Worten, kann das innere Mitsprechen durchaus hilfreich
sein. 2.Regression (Zurückspringen im Text) Ein Großteil der
Konzentration und Zeit geht beim Lesen auf das Suchen der richtigen
Textstelle verloren. Dazu kommt, dass durch das ständige Zurückspringen der Augen
auch die innere Logik der Sätze verloren geht. Wenn ich mitten im
Satz zwei Zeilen zurückspringe gerät der Sinn des
Textes durcheinander und unser Gehirn ist verwirrt. In der Folge schweifen wir
womöglich gedanklich gänzlich ab: "Was kommt denn eigentelich heute
im Fernsehen...?"
3. Zu enger Blickfocus (jedes Wort wird einzeln
fixiert) Die Fixierungsdauer (die Zeit,
in der das Auge beim Lesen auf einer Position verharrt) liegt im Durchschnitt
bei ca 1/4 Sekunde. Fixieren wir also jedes Wort einzeln, ist es unmöglich
eine Lesegeschwindigkeit von 240 Wörtern pro Minute zu übersteigen. Etliche Wörter sind
uns aber schon so vertraut (ist, an,
auf, der, die, das, und...), dass es eine
Vergeudung von Arbeitsgedächtnisspeicher wäre, sie einzeln zu fixieren
und zu
verarbeiten.Daher macht
es sehr viel Sinn sich anzugewöhnen, ganze Sinneinheiten zu
fixieren.
Meine
Leselernkurve
Die Kurve ergibt sich
durch die Verbindung der Punkte, die exakt in der Mitte zwischen
Lesegeschwindigkeit und Leseverständnis liegen. Das ist alles andere als
wissenschaftlich korrekt, dient aber ja auch nur zur Orientierung
und Motivierung (individuelle Bezugsnorm).
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(28,5 MB) Länge: 31:04 Min. Falls Sie gleich mehrere Episoden
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Zum
Nachlesen und Vertiefen:
Live Mitschnitt eines Speed-Reading-Seminars
Kurze Vorstellung einiger Speed-Reading-Techniken
Tony Buzan ist einer der Pioniere des Speed-Readings...
Backwinkel, Holger (2009):
Schneller lesen. Zeit sparen, das Wesentliche erfassen, mehr
behalten. 5., aktual., Aufl.
München.
Brickman, P., Coates, D., & Janoff-Bulman, R.
(1978). Lottery winners and accident victims: Is happiness
relative? Journal of Personality and Social Psychology, 36,
917-927.
Buzan, T. (2002). Speed Reading. Schneller lesen - mehr verstehen - besser
behalten. München: Moderne
Verlagsgesellschaft.