(Unbewusste) Beeinflussung durch Musik - Gute Musik = Gutes
Geschäft?
Musik kann uns begeistern, mitreißen und berauschen. Aber
kann sie uns auch in einen Kaufrausch versetzen?
In vielen Geschäften oder Restaurants soll uns die musikalische Berieselung zu längerer
Aufenthaltsdauer verführen. Die Idee dahinter leuchtet ein: Wer länger bleibt, kauft
wahrscheinlich auch mehr.
Aber geht die Rechnung wirklich auf? Wie groß sind die Effekte von Musik?
Welche Musik erscheint besonders wirksam?
Keywords:
Musik - Psychologie - Zeitwahrnehmung - Klassische Musik - musical fit-Hypothese - größerer
Umsatz - Trinklieder in Bar
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- unter einem Vorwand wurden die Probanden während eines Experiments
für 20 Minuten allein gelassen (Versuchsleiter: "Ich muss noch ein wichtiges
Instrument für das Experiment holen.")
- während sie warteten spielte im Hintergrund:
a) wenig komplexe Musik
b) mittel-komplexe Musik
c) sehr komplexe Musik
d) keine Musik
Ergebnisse:
Wenn die Probanden Musik hörten, warteten sie wesentlich länger. Zudem kam ihnen die Wartezeit auch
wesentlich kürzer vor.
Guéguen, N., Jacob, C., Lourel, M.,
Le Guellec, H. (2007). Effect of Background Music on Consumer's Behavior: A Field
Experiment in a Open-Air Market, European Journal of Scientific Research, Bd. 16, Nr. 2 1.
Januar 2007 (2007-01-01), Seiten 268-272, XP055000841
- Versuchspersonen: 240 Besucher eines kleinen "Open-Air"-Markts
- Wenn eine per Zufall ausgewählte Person in die nähe des
Spiezeug-Stands (Krimskrams für weniger als 10 Euro) kam, wurde entweder:
a) ...fröhliche Musik (Sonatine) gespielt
oder:
b) ...keine Musik gespielt
Ergebnisse:
- Wenn Musik im Hintergrund lief, blieben die Kunden länger.
- Der Umsatz stieg jedoch nicht.
- Ort: Weinkeller eines Restaurants (für Gäste zugänglich)
- knapp 3 Monate (jeweils Fr. und Sa. von 18.00-23.00 Uhr) lang wurden die Besucher des
Weinkellers mit unterschiedlicher Musik beschallt:
a) Top 40 Pop-Musik (Nirvana; Fleetwood Mac, ...)
b) Klassische Musik (Mozart, Vivaldi, ...)
Ergebnisse:
- Wenn klassische Musik gespielt wurde, gaben die Besucher des Weinkeller mehr Geld aus.
- Versuchspersonen: 393 Gäste eines vornehmen Restaurants (England)
- Während ihres Besuchs lief im Hintergrund entweder:
a) Klassische Musik (Vivaldi, Händel, ...)
b) Pop Musik (Britney Spears, Ricky Martin, ...)
c) Keine Musik
- Ergebnis: Wenn im Hintergrund Klassische Musik lief, wurde mehr Geld ausgegeben (vor allem
für Kaffee und Vorspeise).
Jacob, C. (2006) Styles of background music and
consumption in a bar: An empirical evaluation. International Journal of Hospitality Management
25:4, 716-720.
- Versuchspersonen: 93 Stammgäste einer kleinen Bar (Frankreich)
- An 14 Nachmittagen (14.00-16.00 Uhr) wurde unterschiedliche Musik gespielt:
a) Cartoon Musik
b) Top 40 Musik
c) Trinklieder
Ergebnisse:
Wenn Trinklieder gespielt wurden, blieben die Gäste länger und gaben mehr Geld aus.
Behne, Klaus Ernst (1998). Zu einer Theorie der
Wirkungslosigkeit von (Hintergrund-)Musik. In Klaus-Ernst Behne, Günter Kleinen
und Helga de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen
Gesellschaft für Musikpsychologie. Wahrnehmung und Rezeption. Göttingen:
Hogrefe.
CALDWELL, C., & HIBBERT, S. A. (2002) The
influence of music tempo and musical preference on restaurant patrons'
behavior. Psychology and Marketing, 19, 895-917
Di Muro, F., Murray, K. B., 2012. An Arousal Regulation
Explanation of Mood Effects on Consumer Choice. Journal of Consumer Research,
39 (October), 574-84.
Gorn,G.J. (1982).The effects
of music in advertising on choice behavior:
A classical conditioning approach. Journal of Marketing, 46,
94-101.
Jacob, C. (2006) Styles of
background music and consumption in a bar: An empirical evaluation.
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North, A.C., Shilcock,
A., and Hargreaves, D.J. (2003). The
effect of musical style on restaurant
customers’ spending. Environment and Behavior, 35(5),
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